Johannes Schreck-Terrentius (1576-1630)
Neues Schreckbuch in Belgien erschienen
Johannes Schreck zählt zu den genialsten und vielseitigsten Gelehrten des 17. Jahrhunderts. Lange war er fast völlig unbekannt, da er seine wissenschaftlichen Leistungen nicht in Europa vollbrachte, sondern als Missionar in China. Erst 2003 entdeckte man seinen Heimatort: Bingen bei Sigmaringen.
Erst vor Kurzem stießen wir auf das Bild eines Jesuitenmissionars in chinesischen Gewändern, welches Peter Paul Rubens gezeichnet hat (siehe Bild rechts). Das Bild ist nicht mit dem Namen des Gezeichneten versehen. Dennoch geht man mit hoher Wahrscheinlichkeit davon aus, dass es sich um Johannes Schreck handelt. Rubens zeichnete nämlich eine handvoll Jesuitenpater der Chinamission, die zusammen mit Nicolas Trigault auf einer Reise durch Europa für ihre Mission warben. Nur ein oder zwei Bilder konnten nicht zugeordnet werden.
1618 erreichte er Goa in Indien. Hier begann er die Arbeit an einer großen Enzyklopädie asiatischer Pflanzen, seinem Lebenswerk, das leider verschollen ist. In Macao (1619-1621) gelang ihm bei einer Obduktion seine größte Entdeckung in der Medizin, die Lungen zerstörende Wirkung des Tabaks.
Schreck brachte das galileische Fernrohr nach China, konstruierte präzise astronomische Instrumente, schrieb mit seinem Mitbruder Adam Schall chinesische Lehrwerke der Trigonometrie und legte so Grundlagen der modernen Astronomie in China. Als er 1629 eine Sonnenfinsternis genau vorausberechnet hatte, erhielt er im Namen des Kaisers den Auftrag, die chinesische Kalenderreform durchzuführen.
Doch Schreck war mehr als ein Wissenschaftler. Zusammen mit seinen Mitbrüdern aus dem Jesuitenorden war er einer der Architekten einer kulturellen Brücke zwischen Europa und China, wie sie in der Geschichte ohne Beispiel ist.
Herausgeber: Erich Zettl
ISBN: Eigenverlag
Preis: 8,00 Euro
Ausstellung – Vorträge – Theater (Bildband)
Herausgeber: –
ISBN: Eigenverlag
Preis: 5,00 Euro
Herausgeber: Claudia von Collani/Erich Zettl
Verlag: www.steiner-verlag.de
ISBN: ISBN 978-3-515-11254-3
Preis: 68,00 Euro (nur über den Handel erhältlich)
Herausgeber: Edwin Ernst Weber
Verlag: www.steiner-verlag.de
ISBN: ISBN 978-3-515-II254-3
Preis: 5,00 Euro